Die Künstler:innen, Zirkus- und Tanzforscher:innen Laura Murphy, Bauke Lievens und Angélique Willkie reflektieren gemeinsam über kritisches Potential und politische Kraft ihrer jeweiligen Praxis. Sie teilen die Erfahrung und Erkenntnis, dass Körper stets (un-)bewusst physisch und psychisch im sozialen Kontext geprägt werden. Im Zirkus rufen dabei besondere Körpertechniken einen bestimmten Habitus hervor. Diese Einschreibungen hinterlassen Spuren verschiedener Machtkonstellationen im relationalen Körper der Performenden. Sie bewusst wahrzunehmen, eröffnet die Chance auf politisch relevante Handlungsfähigkeit. Diese (gewaltsam) wirkenden Kräfte sichtbar zu machen, sie zu betonen und zu bezeugen, bedarf Wachsamkeit für die Gefahr kritisierte Zuschreibungen zu wiederholen. Mit dekonstruktiven und interdisziplinären Zugängen lässt sich auf vielen Ebenen mit Erwartungen brechen. Es gilt Paradoxe auszuhalten um nicht den Mut oder Humor zu verlieren und um letztendlich die Durchlässigkeit von Körpern zu bejahen.