Schicht für Schicht, im Prozess einer Häutung, zeichnet die Performance „Sorry… But I feel Slightly Disidentifed" das Porträt einer Figur auf dem Weg in eine unerreichbare gesellschaftliche Assimilierung. Eine Silhouette unter bunten Stoffen und ein Rhythmus geben erste Impulse, die dann den sich herausschälenden Körper in so vielfältigen Tönen wie Stereotype existieren, zum Erzittern bringen. Choreograph Benjamin Kahn entwickelt eine eigensinnige und hochphysische Reise für und mit der Performerin Cherish Menzo. Eine Wahrnehmungsreise die zur kaleidoskopischen internalisierten Erfahrung wird: Selbst- und Fremdwahrnehmung geraten in Konflikt und werfen Fragen über Rasse, Geschlecht, Sexualität, Klasse und Kultur auf. Eine Performance die in Staunen und Nachdenken zugleich versetzt.
„Pugno" der Regisseurin Chiara Chaterina ist die filmische Interpretation der Solo-Performance „Sorry, But I Feel Slightly Disidentified...". Mit einer beeindruckenden Darstellung füllt Cherish Menzo die Leinwand mit ihrem Körper in ständiger Verwandlung. Zu sehen ist ein Körper, der durch die Wahrnehmung eines vermeintlich vorhandenen Publikums die choreografische Partitur intensiviert. Die ausgewählten filmischen Elemente entfalten ihr Potential und bieten die Möglichkeit, der Figur nahe zu sein. Die Finessen der Kameraführung bieten einen Perspektivwechsel in der Frage nach Identität und gesellschaftlichen Normen.