Junge Wilde war ein Projekt der Nachwuchsförderung in Kooperation mit dem Latibul von 2020 bis 2023. Hierbei haben junge Kompanien ein Stück entwickelt und im Rahmen des Festivalprogramms aufgeführt.
Unter dem Abschnitt Junge Wilde in der CDFthek finden Sie einige Aufnahmen aus diesem Bereich.
Junge Wilde 2023: Verwundbar
In der Sparte der Jugend- und Nachwuchsförderung des Festivals befasst sich die Produktion des Jungen Ensembles Circus Schatzinsel aus Berlin mit Verletzungen – seien sie selbst zugefügt oder durch Fremdeinwirkung entstanden. Die Performer:innen fragen mutig: Wieviel Narben (er)tragen Seele und Geist der jungen Generation? Sie legen offen, wie verletzend das Nicht-Angehen gegenwärtiger Probleme – Klimawandel, Faschismus und Fremdenfeindlichkeit – für sie ist. Aber wie lassen sich solche ‚Wunden‘ überhaupt heilen? Mit seiner autobiografischen Forschung entwickelt das Junge Ensemble eine eigene Energie, um alldem entgegenzutreten. Ein sensibles Stück Neuer Zirkus.
Junge Wilde 2023: Odd one in
KoEFFEKT gibt Raum für ein jährlich wechselndes Ensemble des künstlerischen Nachwuchses im LATIBUL Theater- & Zirkuspädagogisches Zentrum. Wer sind WIR und wer bist du, wenn nicht WIR? Das fragen sich in diesem Jahr vier Performer:innen aus verschiedenen Zirkusdisziplinen. Ein halbes Jahr lang haben sie sich in diesem Projekt der Erforschung ihrer Diversität gewidmet, um sie nun in einem Stück zu verbinden: „Odd one in“. Sie zeigen, was von einer Gruppe überhaupt übrigbleibt, wenn es immer wieder um höchst individuelle Lebenslinien und Erfahrungen geht. Kommt die Bewegung des Ensembles aus dem Takt oder spielt sich nach und nach ein gemeinsamer Rhythmus ein? Auf ihrer Reise durch Kategorien, Zuschreibungen und andere Schachteln erwecken KoEFFEKT ein altes Jonglier-Requisit zum Leben: die Zigarrenkiste. Ein modernes Allroundgenie - KoEFFEKT, wer seid ihr?
Junge Wilde 2022: Ein Stück WeitMensch
Das Ensemble KoEFFEKT verhandelt Geselligkeit, spielt mit alltäglichen Kommunikationsmustern und stellt die Frage: Was heißt eigentlich Gemeinschaft? In „Ein Stück WeitMensch“ wagen die jungen Performer:innen eine Entflechtung des Gewimmels im Ameisenhaufen des Alltäglichen. Gemeinsam formen sie einen zeitgenössischen Zirkus der Bewegungen, der von Kopf bis Fuß, von den Tiefen der Gefühle bis über die Füße hinaus hoch in die Lüfte tanzt. Erforscht wird das Ein- und Ausschließen, sowie das Fliegen und Fallen – ein Stück WeitMensch eben.
Junge Wilde 2022: Beziehungsweise
Cirque Intense ist ein in Deutschland einzigartiges Berufsorientierungsprojekt für Schulabsolvent:innen, die auf ihrem Weg zur Aufnahmeprüfung an Zirkusschulen begleitet werden: Ein Ausbildungsjahr für Zeitgenössischen Zirkus in Südbaden, nicht weit von Freiburg im Breisgau und der französischen Grenze gelegen.
Das Nachwuchsensemble von Cirque Intense unternimmt mit ihrer sensiblen Verbindung vielfältigster Disziplinen des zeitgenössischen Zirkus eine Reise durch die Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen. Sei es mit Seiltanz, Jonglage, Luft- und Bodenakrobatik, Chinesischem Mast, Clownerie oder Rola Bola – stets findet das 11-köpfige Ensemble einen Weg, mitunter komplexe Verstrickungen zwischen Individuum und Gruppe auf der Bühne nachzuzeichnen. Die Akrobat:innen haben sich dabei auch von biographischen Erfahrungen inspirieren lassen.
2021 | nologo kollektiv: Shh
In einer Zeit, in der physische Kontakte auf ein Minimum beschränkt sind, kommt es einem kleinen Wagnis gleich, ein Ensemble zu gründen, welches mit körperlichen Ausdrucksformen arbeitet, sich darüber gegenseitig kennenlernen möchte und sich Themen nähert, die die Ensemblemitglieder als junge Erwachsene bewegen. Doch es ist Zeit, sich in die vielen Unabwägbarkeiten dieser Zeit hineinzuwagen!
Performance Lea Marie Meier, Angelina Weizel, Vera Rosanna Schardt, Isabell Gramoll, Judith Breutmann, Cynthia Cosima Erhardt, Alexandra Entenmann | Regie Bianca Lehnard, Tanja Manderfeld | Projektleitung Tanja Manderfeld
2021 | 3xEva: 3xEva
Die junge Gruppe um Laura Runge, Yolande Sommer und Rahel Gieselmann reflektiert in ihrem Stück „3xEva“ die eigenen artistischen Werdegänge mit besonderem Blick auf den weiblich gelesenen Körper und die dazugehörenden Rollenvorstellungen im Kinder- und Jugendzirkus. Die drei Performerinnen begegneten sich in der Kölner Jugendzirkusszene, gründeten zusammen mit anderen jungen Artist:innen die Zirkusformation Kompanie Neun und finden sich nun in einer neuen Konstellation zusammen. Aus ganz persönlichen Blickwinkeln heraus untersuchen die drei, wie sich ihre feministischen Wertevorstellungen mit den Realitäten, die sie im (Jugend-)Zirkus erfahren haben, verbinden lassen.
Performance Laura Runge, Yolande Sommer und Rahel Gieselmann
2020 | Kompanie Neun: Im Grunde
Wo treffen wir uns? In der Produktion „Im Grunde“ suchen vier Menschen nach ihren Berührungspunkten. Gemeinsam weiter gehen, im Kreis, geradeaus, zurück, von vorne.
Wie viel schaffe ich alleine und wann sind wir voneinander abhängig? Wohin kann ich noch wachsen? Ein Stück über das Weiterwollen, die Lücke des Kreises und die Liebe, für etwas zu kämpfen.
Performance Laura Runge, Malte Garrecht, Nina Blankenagel, Rahel Gieselmann | Regie und Produktionsleitung Yolande Sommer
2020 | Watwilla: Hauruck
„Hiebe sind Stupser mit Wucht. Hau Ruck. Eine Dekonstruktion.
Hiebe sind Stupser mit Wucht. Hau Ruck. Noch eine Dekonstruktion. “
Zeitgenössischer Zirkus und etwas Musik. 5 junge Artist*innen haben mit Balken, Trompete, Harfe, Gitarre, Saxophon, Klavier, Akrobatik, Fleisch und Bewegung eine gewaltige Gewalt erprobt, konstruiert und gespürt.
Performance Gesine Jäger, Denis Kerner, Johannes Moos, Jakob Rosenbauer und Dominikus Moos